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23.01.2019 Info / Golfregeln
Neue Golfregeln 2019: Eingebetteter Ball im gesamten Gelände
Thema:Erleichterung für eingebetteten Ball
Alt
In bestimmten Situationen war es einem Spieler erlaubt, Erleichterung in Anspruch zu nehmen, wenn sein Ball
in seinem eigenen Einschlagloch eingebettet war:
• Regel 25-2 erlaubte Erleichterung nur dann, wenn ein Ball auf einer kurzgemähten Fläche im Gelände
(d.h. in einem Bereich, der auf Fairwayhöhe oder kürzer gemäht war) eingebettet war.
• Die Spielleitung hatte die Möglichkeit, eine Platzregel zu erlassen, mit der die Erleichterung für einen eingebetteten Ball auch für andere Bereiche des Geländes gewährt wurde, innerhalb und außerhalb der kurzgemähten Flächen (mit Ausnahme eines in Sand eingebetteten Balls).
• Um Erleichterung in Anspruch zu nehmen, musste der Spieler den ursprünglichen Ball so nah wie möglich an der Stelle droppen, an der eingebettet war, jedoch nicht näher zum Loch.
Neu 2019
Die bisherige Regelung wird umgekehrt:
• Regel 16.3 erlaubt Erleichterung für einen eingebetteten Ball irgendwo im Gelände, mit Ausnahme bei einem in Sand eingebetteten Ball. (Anmerkung: Mit „Sand“ ist hier nicht „Bunker“ gemeint, sondern tatsächlich Sandflächen die sich auf dem Platz befinden können.)
• Die Spielleitung kann eine Platzregel erlassen, die diese Erleichterungsmöglichkeit auf die Bereiche des Geländes beschränkt, die auf Fairwayhöhe oder kürzer gemäht sind.
• Um Erleichterung zu nehmen, darf der Spieler den ursprünglichen Ball oder einen neu eingesetzten Ball innerhalb von einer Schlägerlänge (aber nicht näher zum Loch) direkt hinter der Stelle, an der der Ball eingebettet war, droppen.
Warum?
• Da es nicht als normale Herausforderung des Spiels angesehen werden kann, einen im nassen, weichen Boden steckenden Ball zu spielen, ist diese Erleichterung eine angemessene Ausnahme des Prinzips, den Ball zu spielen, wie er liegt.
• Die Erleichterung im gesamten Gelände zu erlauben, bedeutet eine Einheitlichkeit mit anderen Erleichterungsregeln, in denen nicht nach der Höhe des Rasens im Gelände unterschieden wird.
• Weltweit haben viele Spielleitungen von Professionals und Top-Amateuren bis hin zur allgemeinen Clubebene die Regel bereits über die Platzregel in Kraft gesetzt.
• In vielen Ländern ist die Platzregel bereits so weit verbreitet, dass Spieler davon ausgehen, dass sie im Gelände jedes Platzes gilt.
• Die Umkehrung des Ausschlussprinzips hilft, die bisher teilweise existierenden Missverständnisse auszuräumen, die entstanden sind, wenn Spieler oder Spielleitungen sich der Möglichkeit einer Platzregel nicht bewusst waren.
• Da der Bezugspunkt für die Erleichterung der Punkt hinter der Stelle ist, an der der Ball eingebettet liegt, wird die Frage vermieden, wie verfahren werden muss, wenn der Ball erneut in dem Einschlagsloch zur Ruhe kommt, in dem er zuvor gelegen hatte.
• Die Erlaubnis, den Ball innerhalb von einer Schlägerlänge zu droppen, bedeutet Einheitlichkeit mit straflosen Erleichterungen anderer Regeln.
(Auszug offizieller Text des DGV)
Anmerkungen
Unter „Warum“ stehen so viele Gründe warum diese Regeländerung sinnvoll ist, das man tatsächlich fragen muss, wie „träge“ eigentlich die obersten Regelhüter sein müssen, um ca. 100 Jahre mit dieser Regeländerung zu warten. Aber das sind Golfer ja schon gewohnt - und nur mal so am Rande...
Eine sehr wichtige Aussage könnte eventuell unter „Warum“ etwas untergegangen sein, nämlich das der Bezugspunkt für die Erleichterung der Punkt „hinter“ der Stelle ist, an der der Ball eingebettet liegt.
Was ist daran Wichtig? Wird der Ball durch Droppen wieder ins Spiel gebracht, kann er zwar wieder ins eigene Einschlagloch rollen, darf aber auf keinen Fall gespielt werden (oder es gibt zwei Strafschläge), weil er dann nämlich näher zur Fahne liegen würde als der Erleichterungsbereich es erlaubt. Der Drop muss also wiederholt werden.
Wichtig an dieser Stelle ist auch die Begriffserklärung „Gelände“ (General Area). Dazu gehören NICHT die Grüns (hier kann der Ball sowieso markiert und weggenommen werden). Ausserdem gehören NICHT dazu alle Bunker und die Penalty Areas (ehemalige Wasserhindernisse).
Also Klartext: Im Bunker und in den Penalty Areas ist die Regelanwendung „Eingebetteter Ball“ nach wie vor nicht zulässig. (Ni)
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