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29.08.2020 Beitrag / Unterhaltung
Gesünder durch Golf?
Diverse Vorschriften in den Clubs sorgen dafür, dass wir in Corona-Zeiten nicht zu eng am Abschlag stehen und endlich auf die virologisch ohnehin bedenkliche Küsserei HINTER dem 18 Grün verzichten dürfen. Aber: Ist Golf überhaupt ein gesunder Sport?
Wissenschaftler des Karolinska-Instituts in Stockholm haben festgestellt, dass ältere Golfer ein 40 Prozent niedrigeres Sterberisiko haben als Altersgenossen mit anderen Hobbys. Die Wissenschaftler analysierten 300.000 Personen, die nach 1920 geboren und vor 2001 ins Register der schwedischen Golf-Vereinigung aufgenommen wurden.
Die Sterbedaten der Golfspieler wurden mithilfe des nationalen Sterberegisters ermittelt, dem auch die Daten der Vergleichsgruppe entstammen.
Interessanterweise hatten die Golfer mit dem niedrigsten Handicap, die am häufigsten spielten, die größte Lebenserwartung.
Ich zitiere: „Mit zunehmendem Handicap nahm das Sterberisiko zu, doch hatten auch die Golfer mit vergleichsweise hohem Handicap eine längere Lebenserwartung als Menschen, die überhaupt nicht Golf spielten.
Der Studienautor Anders Ahlbom ist nicht überrascht: „Während einer Runde Golf ist man vier oder fünf Stunden an der frischen Luft und läuft mit einer Geschwindigkeit von bis zu sechs Stundenkilometern - das ist erwiesenermaßen gesund!“
Dennoch: Eine verlängerte Lebenserwartung wäre das größte Plus für Golfer – sofern sie viel und aktiv spielen.
Andere Faktoren schließen die Forscher jedoch nicht aus. Von Soziologen wissen wir, dass Wohlstand grundsätzlich lebensverlängernd wirkt und um Golf zu spielen, braucht es (leider) einen gewissen Wohlstand.
Werden also jene, die ein Riesenvermögen geerbt haben und täglich Golf spielen, auch noch am Längsten leben?
Keineswegs, denn als ausgleichende Gerechtigkeit sind Langeweile, Verblödung, Tabletten, Alkohol, Vereinsamung und Depression die allgegenwärtigen Begleiter unserer ‚Einkommenseliten‘.
Außerdem haben nicht nur Tiger Woods, sondern auch viele Durchschnitts-Golfer jede Menge Verschleißerscheinungen. Man spricht nicht umsonst ab AK50 von der Voltaren-Liga. Wer es sich leisten kann, lässt sich dann – oft mit ungewissem Ausgang – von Starnberger Orthopäden zersägen,
Ich halte überhaupt die ganze Studie für fragwürdig, denn dass ein gutes Handicaps zu Langlebigkeit führt, kann aus meiner Sicht nur funktionieren, wenn man die übliche Halfway & Clubhaus-Verpflegung mit salzig-fettigen Schlachterabfällen und jegliche Sauferei vermeidet.
Golfer haben bekanntermaßen ein breites Portfolio an grässlichen Krankheiten. Um die alle auf Runde der Runde ausführlich vorzutragen, braucht es 4-5 Stunden. Wenn man es genau betrachtet, handelt es sich bei diesen Krankheiten, natürlich aus meiner laienhaften Sicht betrachtet, meist um die Auswirkungen von Behandlungsfehlern, um Degeneration durch Fehlernährung sowie Nebenwirkungen leichtfertig verschriebener „Blockbuster“.
Zusammenfassend wäre zu sagen:
Einerseits bewegen wir uns regelmäßig an der frischen Luft, andererseits neigen wir dazu, es zu übertreiben.
Wir wärmen uns nicht genügend auf, trinken grundsätzlich zu wenig, schwingen zu schnell und vergessen, rechtzeitig unsere Magnesium-Depots aufzufüllen. Das Ergebnis: Hackerei, unkonzentriertes Spiel und schlechte Scores.
Eine durchschnittliche (deutsche 9-Loch)-Golf-Runde über vier Stunden verbraucht mehr als tausend Kalorien und wenn wir es richtig angehen, ist der Golfsport durch die niedrige, aber konstante Belastung ideal für Herz und Kreislauf.
Die Bewegung in der Natur ist gut für unser Nervensystem, sofern wir den Stress nicht auf den Golfplatz mitnehmen. Golf-Choleriker können nicht nur sich selbst, sondern auch ihren Mitspielern die Runde vermasseln.
Damit ist der Entspannungseffekt ebenso dahin, wie wenn Ihre Spielfreude durch überdrehte Leistungsansprüche beeinträchtigt wird und die Handicap-Jagd alle Ihre Gedanken beherrscht.
Zu viel Ehrgeiz macht krank und das gilt auch für das Golfspiel. Ab einem gewissen Alter sollte es nicht mehr um Länge gehen, sondern darum, den Ball im Spiel zu halten und um die Frage, wie man Verletzungen vermeidet.
Auf der Driving Range hunderte von Bällen schlagen sollten Sie den Tour-Spielern überlassen, denn sonst sind Schmerzen in Sehnen und Gelenken vorprogrammiert.
Ihr Pro sollte Ihre Schwungmechanik so justieren, dass sich keine Überlastungsschäden wie Golfer-Ellenbogen einstellen, die dann chronisch werden können.
In diesem Sinne – bleiben Sie gesund!
DvD
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